Manche Wintertage sind einfach nur ungemütlich und grau – auf den ersten Blick. Auf den zweiten entdecke ich die zarten Akzente der Natur. Sie zaubern Lächeln in mein Gesicht. Auf der Suche nach diesen kleinen Wundern spaziere ich durch die Januarluft des Botanischen Gartens Berlin.
Der Berliner Januar ist selten schneebedeckt, aber Schneebälle gibts trotzdem. Der „Duftende Schneeball“ blüht oft schon im Oktober. Auch im Januar sind einzelne kleine Blüten zu entdecken. Auf den Duft muss ich jetzt allerdings verzichten. Erst wenn die Sonne rauskommt und die Blütenanzahl steigt, macht dieser Strauch seinem Namen alle Ehre.
Mit einer besonderen Fruchtfülle zeigt sich Wilsons Berberitze in diesem Winter im Botanischen Garten. Der Busch, der hier schon seine maximale Höhe von anderthalb Metern erreicht hat, blüht im Frühjahr gelb und überrascht später mit roter Laubfarbe. Die korallenroten Früchte, die ihm jetzt eine Hauptrolle zuschreiben, sind angeblich – anders als die der gewöhnlichen Berberitze – leicht giftig.
Rosen gehören nicht zu meinen Lieblingen. Aber ein wenig Begeisterung löst diese einzelne Blüte im Januar nun doch bei mir aus. Nach den ersten Frosttagen, die wir hier schon vor einiger Zeit hatten, zeigt diese Ramblerrose ihre Stärke.
Garten im Winterzauber
Winterliche Gärten begeistern mich auch durch Strukturen. Wenn die ohnehin wenigen Schneeflocken im Garten bereits geschmolzen sind, verweilen einige auf den einladenden Polstern des Bärenfellschwingels (welch‘ passend schöner Name).
Sicher schon einige Jahrzehnte steht hier im Botanischen Garten der Erbsenstrauch, wie die Flechten und seine knorrigen Äste vermuten lassen. Im Frühjahr verzaubert er mit gelben Schmetterlingsblüten. Aber auch jetzt im Januar kann er durchaus stolz sein – auf eine unvergleichliche Struktur, die er den Resten seiner Früchte zu verdanken hat. Übrigens kommt der Erbsenstrauch gut mit Trockenheit klar, sogar „Stadtluft“ stört ihn nicht.
Für den Eintritt in den Botanischen Garten kann man derzeit nur online sein Ticket buchen. Das geht hier.
Manche Pflanzennamen klingen wie Musik, Castanea zum Beispiel. Das empfindet sicher auch der Inhaber des Castanea Resorts bei Lüneburg so. Über dieses Hotel und warum man dort Wert auf guten Tee legt, habe ich (als Redaktionsbüro Heike Sievers) für „Kaffee & Co.“ geschrieben. Tolles RHotel, gern wieder …