Christopher LLoyd gilt als einer der bekanntesten Gartenfachleute des 20. Jahrhunderts. Sein Garten, sagen wir: sein Reich, in East Sussex, zieht Staudenfans aus aller Welt an. Und seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. So auch „Der wohltemperierte Garten. Das unverzichtbare Standardwerk für alle Gartenliebhaber“, der jetzt im Insel-Verlag als Deutsche Erstausgabe erschien.
Lesevergnügen für Gartenfans

Mit knapp 700 Seiten in der ersten deutschen Auflage 2025 ist das Werk – und dieser Begriff ist hier durchaus gerechtfertigt – ein Lesevergnügen der Extraklasse.
Das Vorwort schrieb Isabelle Van Groeningen, die hier bei uns in Berlin den Garten der Königlichen Gartenakademie leitet und selbst zahlreiche Bücher verfasst hat. Sie skizziert seinen Lebensweg und den des Gartens in Sussex.
Lloyds Buch ist einerseits praktisch, weil perfekt thematisch gegliedert und damit leicht nachschlag- und nachlesbar, und andererseits persönlich, augenzwinkernd und in einer fast schon poetischen Sprache. Mit einer feinen Balance zwischen Anmut, Herz und Witz. Über „moralische und unmoralische Düfte“ sinniert Lloyd, erinnert sich an seinen Musiklehrer, schreibt über „geheimnisvolle Todesfälle“, bei Pflanzen versteht sich, über „geplante und ungeplante Garteneffekte“, auch Bäume, Sträucher, Obst und Gemüse finden in seinem Buch Platz, einschließlich ihrer Bewertung und unterhaltsamer Informationen. Und auch die gelungene Übersetzung trägt zum Lesevergnügen bei.


Gartenklasse
Sein Buch ist vollgepackt mit Wissen. Ich neige dazu, diverse Stellen markieren zu wollen, festzuhalten, zu sammeln. Also, auf jeden Fall ist eine Lesepause angebracht, denke ich. Geht Ihnen das dann vielleicht auch so? Und Sie wollen in Ihrer Lesepause schon mal ein bisschen schwelgen? Dann schauen Sie hier: Anwesen Great Dixter.
Das Hineinstreichen oder Markieren im Buch ist natürlich überflüssig, denn das umfangreiche Register führt Sie schnell zurück an die Stelle, die Sie suchen. Erwähnt sei noch, dass sich nicht all das wertvolle Fachwissen auf Gärten in Deutschland übertragbar ist – ist das Klima hier doch deutlich anders. Dennoch: Lesen Sie hinein, lernen Sie von Christopher Lloyd, schmunzeln Sie und lassen sich inspirieren.
