… kann ich zur Zeit nur träumen. Corona stellt alle Reisepläne in Frage.
Um so klarer werden die Erinnerungen an vergangene Reisen. Im letzten Jahr, im Juli, war ich in der Mongolei. Erwartet habe ich sanfte Hügel, vor allem grün über grün und darüber den weiten blauen Himmel. Über die Gerüche hatte ich im Vorfeld nicht nachgedacht …

Nase zu und durch
Empfangen wurde ich mit einer Überraschung: Als ich in Ulan-Bator aus dem Flughafengebäude trat, kroch der Geruch alter Schafe in meine Nase. Schafwolle, Stall, naja, all´das … Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.
Aber schon kurz nach der Stadtgrenze – im Jurtencamp angekommen – war der Eindruck ein anderer (und die Gerüche sowieso.) Die Wiesen, die das Camp umgaben, waren nicht einfach nur grün, sie waren voller Blüten. Zum Beispiel mit denen der Lilien.
Duftluft
Nach der ersten Nacht in einer Jurte, frisch erholt und gut geschlafen, ging unsere Tour Richtung Nordwesten, noch auf einer asphaltierten Straße. Schafherden überquerten sie, Jurtensiedlungen wurden seltener. Und der aromatische Duft nach Thymian strömte durchs Fenster. Kaum von weitem zu entdecken, aber gut zu riechen. Die kleinen Polster geben der Steppe an vielen Stellen zart violette Flecken. Und umhüllen die Reisenden mit Wohlgeruch.


Die Duftkrönung in der mongolischen Steppe

… ist für mich unbestritten Tragant. Fragen Sie mich nicht, um welche Art von Tragant es sich handelt. Das konnte ich bisher nicht rausfinden. Aber fest steht: Der Duft ist einfach betörend: etwas schwer, süßlich … und für mich völlig unerwartet bei dieser eher robust aussehenden Pflanze.
Der Khuvsgul-See (Chöwsgöl-Nuur) im Nordwesten der Mongolei ist ein Süßwassersee, der als wichtiger Trinkwasserspeicher gilt. Sein Wasser ist tatsächlich wunderbar klar und kalt (ja, das haben wir „getestet“). Bei den Wanderungen um den See und durch die umgebenden Lärchenwalder, sogar auf den Wiesen im Jurtencamp, geben mir die schönsten Blumen ihre Farbtupfer … mir gut bekannte und bei uns häufige, wie Zottelwicken und Hahnenfuß, aber auch wunderschöne Lieblinge, die ich nur aus Gärten kenne, wie Trollblumen und Himmelsleiter. (Züchtungen der chinesischen Trollblume, in die ich mich in der Mongolei verguckt habe, gibt es übrigens bei meinem Lieblingsgartenversand Gaissmayr.) Aber eigentlich ging es hier um den Duft, damit kann die Trollblume nicht punkten. Also erwartete ich mit Freude die Rückfahrt durch die gar nicht einfach nur grüne Steppe und die Düfte der Mongolei. Und heute denke ich: Auf Wiedersehen in der Mongolei. (Und dann wieder unterwegs mit dem besten Mongolei-Reiseveranstalter, Deine-Mongolei.)



Wer sich eher für die kulinarischen Aspekte einer solchen Reise interessiert, wird vielleicht hier fündig: Für mein anderes „Standbein“, Redaktionsbüro Heike Sievers, habe ich über Yakmilch, getrockneten Quark und andere Genüsse während meiner Reise in die Mongolei geschrieben. Hier entlang:
https://www.heike-sievers.com/mongolei-melken-milchprodukte-texterin-im-urlaub/