„Bin ich im Garten“ ist ein persönliches Buch. Meike Winnemuth skizziert ihre ersten Schritte, ihre Gedanken und Zweifel. Gärtnern lernen … von Januar bis Dezember. Hier geht es weniger um den Garten, auch nicht um hilfreiche Tipps (außer vielleicht, wie man Schnecken vom Hochbeet fern hält), es geht um Erfahrungen, die Meike Winnemuth sammelt – bei der Gartenarbeit, versteht sich.
Ihr Januar und Februar mit vielen Einkäufen waren mir eine Spur zu schickimicki, Einkäufe im Gartenland England, Mitgliedschaft in einem erlesenen Club wegen Eintrittskarten zu einer ebenso erlesenen Veranstaltung. Nein, was in England, dem Mutterland herrschaftlicher Gärten, wächst, muss hier noch lange nicht gut sein, denke ich mir. Die Autorin gibt zu: „Das Problem ist allerdings, die Gier im Zaum zu halten …“
Gärtnern entdecken
Besänftigt hat mich als Leserin dann ihre „echte“ Arbeit … zupacken, Gemüse vorziehen, essen, was im eigenen Garten wächst …
Und auch hier und da – endlich! – erkennt Meike Winnemuth die große Freude, die Gelassenheit und die Kraft, die ein Garten ausstrahlen kann. Die vielen kleinen Wunder, die er bereit hält. Im Oktober schreibt sie: „Ich gucke anders, bilde ich mir ein. Ich sehe mehr als früher. Der Garten ist eine Wahrnehmungsschule …“ Ja!
Buchtipp für Neulinge
Dieses Buch ist eine Freude für alle, die sich einen Garten noch nicht zutrauen, vom Gärtnern träumen oder einfach kurzweilig darüber lesen wollen. Echten Gartenfans sind vermutlich weder die Bezugsquellen noch die Literaturhinweise neu und die Gartenversuche zu mühsam.
Aber: Ich bin Meike Winnemuth dankbar für die Erinnerung an Dürers „Großes Rasenstück“. Meine Oma (der ich meine Gartenliebe verdanke) hatte dieses Bild in ihrem Wohnzimmer. Ich schaue jetzt im Internet, wo es einen hübschen Druck gibt und überlege, wo der dann bei mir aufgehängt werden könnte. Bisschen schickimicki oder ??
Danke schön an den Pengiun Verlag für dieses Lesevergnügen.