Mit einem Augenzwinkern. „Die Liebe wächst im Garten“. Ja, ich gestehe: Der Zufall war daran Schuld, dass dieses Buch überhaupt in meine Hände gelangte.
Denn die entsprechende Leseempfehlung erreichte mich überraschend. Aber das ist eine ganz andere Gartengeschichte … Den Verlag des Buches kannte ich nicht. Bärmeier & Nikel. Satire-Verlag! „Meinen Sie das ernst?“ werde ich auf der Verlags-Website gefragt. Eher nicht!
Humorvoller Exkurs
Noch bevor ich das Buch aufschlage, lese ich den sympathischen Begleitbrief zu meinem Rezensionsexemplar. Danke an dieser Stelle, lieber Till Kaposty-Bliss. Aber nun zum Gärtnern! Oder zu Aphrodisiaka. „Komm in den Garten, Sabine!“ Denn die „Aphrodisiaka, die in diesem Buch empfohlen werden, sind unschädlich, wohltuend und nahrhaft. Sie haben sich im Lauf der Zeit bewährt, denn Männer aller Völker haben sie seit Tausenden von Jahren ohne nachteilige Folgen genommen.“ Eine wahre Freude … beim Lesen – versteht sich. Wörter, wie aus einer anderen Zeit, fein gewählt; Sätze, mit Bedacht formuliert; nicht zu vergessen: ein Layout, das mir viel Freude macht, dank phantasievoller Illustrationen und übersichtlicher Gestaltung.
Gärtnern mit Lust – und für Lust
Für jeden Gartentyp gibts Hinweise. Blumenkasten-, Balkon-, Dachgartengärtner … Ja, gewollt hier die männliche Form, denn das Buch richtet sich an Männer, fast ausschließlich. Schon bei der Aktion „Blumentod“ läuft mir als Frau ein Schauer über den Rücken. „Vom praktischen Standpunkt aus haben Blumen einem Mann, der seine Männlichkeit sucht, wenig oder gar nichts bieten.“ Da weichen dann die Blumendüfte neuen Beeten mit Sellerie („ein Aphrodisiakum par excellence“), Radieschen (mit ihrem „wohltätigen Einfluss auf sexuell träge Naturen“), Karotten (lassen „die Lebenssäfte quellen“) … Kaum eine Gartenpflanze (abgesehen von den Blumen, aber denen wurde ja schon vorher der Tod gewünscht!), die nicht erwähnt wird.
Auch die umfangreiche Literaturrecherche in Quellen, die bis ins Mittelalter reichen, machen dieses kurzweilige und amüsante Buch zu einem kleinen Schatz, lassen mich eintauchen in römische Gelage oder in geheimnisvolle Berichte ungenannter Außendienstforscher: „… können wir verständlicherweise keine Namen nennen und auch ihre Untersuchungsergebnisse nicht vollständig veröffentlichen“. Ich habe mich köstlich amüsiert. Danke dafür! Und nun plane ich dann wohl meine neuen Beete. Aber auch mit Blumen.